Letzte Woche war ich mit einer tollen Frau Eis essen. Rahel. Ich erlebe Rahel als unglaublich leistungsfähig, selbstlos und fröhlich. Sie hat immer eine helfende Hand für andere, selbst wenn sie selbst eine bräuchte und lächelt dabei noch fröhlich.Wir sind ungefähr gleich alt und unsere Männer arbeiten zusammen. Und unter ihrem T-Shirt wölbt sich nun langsam deutlich der Babybauch von ihrem vierten Kind! Wir trafen uns also mit insgesamt fünf Kleinkindern plus Babybauch und hatten einen echt schönen Eis-Ess-Nachmittag. Nicht zuletzt weil sie nicht gestresst von all ihren Kindern durch den Alltag zu rennen scheint, sondern ihr Mutterglück offensichtlich echt genießt! Sie ist mir darin ein großes Vorbild!
Besonders schön fand ich ihre einjährige Tochter mit Schokoeis. Nach zwei Minuten war mehr Eis auf ihrem T-Shirt als in der Waffel, aber Rahel war entspannt und schien es gar nicht zu stören. „Jetzt kann ich ja nichts mehr ändern, oder?“ lächelte sie mir zu.
Als das Eis leer war, zog sie der Kleinen einfach das Shirt aus und darunter kam ein blitzsauberes rosa Top zum Vorschein. „So, dann bist du jetzt ja wieder sauber“ grinste sie. Entspannt, ehrlich und erfrischend fröhlich fand ich unser Eis Date! Das Interview haben wir dann nachträglich gemacht – das war dann doch etwas viel mit unserem kleinen Kindergarten um uns herum 🙂
Sarah: Wow Rahel, schwanger mit dem vierten Kind unter 30! Warum hast du dich dafür entschieden so jung so viele Kinder zu bekommen?
Rahel: Also, erstens habe ich einen 5 Jahre jüngeren Bruder und es hat mir viel Spaß gemacht, ihm alles beizubringen und für ihn die Mutter zu spielen. Auch habe ich in meinen Teenagerjahren oft auf Kinder aufgepasst und das hat mir viel Freude gemacht.
Und dann lernte ich früh den perfekten Mann kennen und lieben, mit dem ich mir vorstellen konnte, auch Kinder zu bekommen. Als klar war dass wir für immer zusammen sein wollten, haben wir uns schnell darauf einigen können, dass wir uns mindestens drei Kinder wünschen.
Außerdem dachte ich mir, je früher ich Kinder habe, umso frischer ist die Erinnerung, wie ich selbst als Kind war und ich kann mich besser in sie hinein versetzen. In den Zwanzigern kommt der Körper zudem mit Schwangerschaft und Geburt am besten zurecht.
Wahrscheinlich am wichtigsten ist, dass ich schon früh davon geträumt habe Mutter von mehreren Kindern zu sein und dieser Wunsch mir deutlich wichtiger als eine berufliche Karriere war.
Sarah: Schön, dass es für dich so gekommen ist wie du es dir gewünscht hast! Wie ist denn der Alltag so? Auf einer Skala von 1-10 wie gestresst bist du zwischen 8-20:00 Uhr an einem normalen Wochentag?
Rahel: In der Regel schwankt das zwischen 1 und 7, im Durchschnitt also ungefähr 4. Es schwankt allerdings dauernd und jeder Tag ist dabei ganz anders.
Was meinst du damit genau?
Es kommt drauf an, wie ich geschlafen habe, wie die Kinder drauf sind und wie viel ich vorhabe. Am entspanntesten ist es für mich, wenn ich Zeit habe mit den Kindern raus zu gehen, zu basteln oder ähnliches. Stressig wird es immer dann, wenn Zeitdruck herrscht, ich viele andere Aufgaben habe und die Kinder „funktionieren“ sollen.
Sarah: Das verstehe ich. Und was machst du wenn alle Kinder gleichzeitig etwas von dir wollen?
Rahel: Quatsch. Ich habe die Erfahrung gemacht das Kinder durchaus merken, dass ich nicht allen gleichzeitig gerecht werden kann und man ihnen das mit Humor zeigen kann.
Sarah: Cool! Das werde ich mir merken! Und sag mal, wird es mit jedem Kind einfacher?
Rahel: Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten.
Isoliert betrachtet, ja. Immerhin haben sich viele Abläufe schon eingespielt. In der Gesamtbelastung allerdings und auch gefühlt wird es eher nicht einfacher, auch wenn man nach einem Kind ungefähr weiß, was einen erwartet und sich besser darauf einstellen und auch organisieren kann. Immerhin ist jedes neue Kind ein zusätzliches Kind. Dazu kommt es auch auf das Kind an, denn jedes Kind hat seine absolut eigene Persönlichkeit. So war zum Beispiel bei uns, in den ersten sechs Monaten, das dritte Kind mit Abstand das Herausforderndste. Wenn es dann aber nach einiger Zeit gelingt, dass die Kinder lernen gut miteinander zu spielen sinkt die Belastung schon etwas.
Rahel:Das klingt logisch. Gibt es noch etwas unabhängig von deinen Kindern was dich bewegt?
Mein Mann. Wir geben uns Mühe unsere Freundschaft zu pflegen und dadurch unsere Liebe frisch zu halten. Und mein Ehrenamt. Ich leite eine Gruppe, die von Müttern mit kleinen Kindern besucht wird, deren Ziel es ist, Mütter in ihrer Aufgabe zu ermutigen und zu unterstützen und meine Freundschaften. Ich genieße den Austausch und die Gemeinschaft sehr.
Sarah: Und bei all dem was du so um die Ohren hast; was macht dir Freude in deinem Alltag?
Rahel: Musik hören, mit den Kindern albern sein und Ihnen was beibringen, ein Roman lesen, Freunde treffen – und ihre Kinder -, meine Wohnung Tipi Topi haben und Familien Ausflüge.
Sarah: Und woher ziehst du deine Kraft und Motivation für deinen Alltag?
Rahel: Als erstes ist das mein Glaube an Jesus, den ich durch tägliches Bibel lesen und beten frisch halte. Zweitens sind das positive Entwicklungen, die ich bei meinen Kindern beobachten kann. Allein schon das Wissen von meinen Kindern gebraucht zu werden und für sie da sein zu können trägt ebenfalls dazu bei.
Rahel, vielen lieben Dank für deine Zeit, deine Worte und das Vorbild das du durch dein tägliches Leben mit deinen Kindern bist. Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt dir zuzuhören und vielleicht werde ich in Zukunft auch öfter mal Quatsch machen wenn ich meinen Kindern nicht gleichzeitig gerecht werde. Ich wünsche dir alles Gute, viel Kraft und weiterhin so viel Freude an deinem Alltag!
wow, ein richtig schönes Interview. Den Tipp mit dem Tshirt finde ich super.
Liebe Grüsse,
Isabelle
LikeLike
Diese Frau ist gesegnet …
Sie gibt ihren Segen nicht nur an ihre Familie weiter sondern auch an ihre Umgebung und Mitmenschen und das ist einfach nur schön 😊
Liebe Grüße
LikeLike