Es ist Halbzeit. Die Hälfte meiner Elternzeit ist vorbei und ich bin seit über sechs Monaten Mutter. Das ist eine ganz neue Rolle. Mutter und Hausfrau – das stand irgendwie nie so bewusst als Karrierewunsch auf meinem inneren Lebenslauf.

Was Mutterliebe fordert merke ich nicht nur in den Momenten in denen ich fröhlich quiekend mit meinem Kleinen Kuck-Kuck spiele, sondern auch beim ständigen Fläschchen auswaschen. Beim Abarbeiten von Wäschebergen, beim immer und immer wieder Wickeln. Brei kochen, Füttern, Spielen, Schlafen, Einkaufen, Füttern, Schlafen, Spielen, Füttern, Baden, Schlafen, Brei kochen, Füttern, Spielen, Schlafen, Einkaufen, Füttern, Schlafen, Spielen, Füttern, Baden, Schlafen…Und am nächsten Tag wieder alles von vorne Essen, Schlafen, Spielen, Waschen, Putzen, Essen, Schlafen, Spielen…

Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen. (John Lennon)

Ich glaube meine größte Herausforderung liegt in dieser ständigen Wiederholung. Früher ging ich arbeiten – da habe ich etwas geschafft, etwas erschaffen. Ich hatte Erfolge und Misserfolge. Das ist jetzt anders – ich stecke in einer Mühle von sich immer wieder wiederholenden Abläufen. Manchem Menschen gibt so etwas Sicherheit – mich ermüdet und frustriert das von Natur aus eher.

Und wie vieles in meinem kleinen Leben fordert es mich auch heraus etwas neues zu lernen. (And here comes my little bit of wisdom ;-):)Wenn ich erfolgreich bin, meinen Job gut mache und Anerkennung dafür bekomme – dann fange ich schnell an mich darüber zu definieren. Aber bin ich das wirklich? Bin ich wirklich was ich tue? Da ist doch mehr was mich ausmacht, oder? Muss ich wirklich etwas tun um genug zu sein?

In meinem neuen Alltag merke ich, dass das nicht funktioniert, diese Gleichung: Ich bin = was ich tue. Nein, ich bin Sarah. Egal was ich tue. Ich bin Sarah wenn ich erfolgreich bin und bin Sarah wenn ich versage. Ich bin ich auch wenn ich Dinge tue die sich ständig wiederholen. Ich bin die Gleiche, egal wo ich bin und egal was ich tue. Ich darf sein. Wer ich bin bestimmt mich, nicht was ich tue. (Oh man, das klingt ganz schön philosophisch – naja, ich hab eine Geisteswissenschaft studiert, ich darf das…, oder? ;-)) Ha, und das ist so befreiend! Wenn ich mir den inneren Stempel „Hausfrau & Mutter“ mal abwische und mein Leben einfach lebe, dann hab ich eigentlich gerade ein ganz schönes Leben. Ein sehr schönes sogar! Ich würde gar kein anderes wollen.

I am as my creator made me. And since he is satisfied, so am I. (Minnie Smith)

schoenes leben

Es ist Halbzeit. Und ich, Sarah, wasche mal wieder Fläschchen. Warum auch nicht?

Schönen Alltag dir, Honey! You’re enough.

Eine Antwort auf „Hausfrau & Mutter

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