Ich schließe die Augen, bin verausgabt und angestrengt von diesem Tag, von dieser Phase, so zerbrochen und verzweifelt zeige ich mich fast nur in diesen Momenten. Ich flüstere vor mich hin – manche würden meinen ins Nichts. Und es ist, als würdest du wieder deine Decke im mich legen. Meine Schwäche und meine Gedanken nicht wegreden, nicht mit Floskeln, nicht mit Motivationsreden, nicht mit Bibelversen. Nur mit dieser weichen Decke aus Geborgenheit und deinem liebevollen Blick sagst du mir, dass du da bist und, dass alles okay wird. Und, dass ich keine Angst haben brauche. Schon lange nicht mehr.

Dabei hatte ich gedacht, dass ich dich vielleicht verlieren könnte. Das war meine größte Angst gewesen, als ich begann den Fragen in mir zuzuhören und nach Antworten zu suchen, die nicht in mein enges System gepasst haben. Ich begann den Zweifeln Raum zu geben – ergebnisoffen. Denn wenn ich das nicht gewesen wäre, hätte ich auch nicht nach Wahrheit gesucht. Dann wäre es wieder nur um Richtigkeiten gegangen und um die anderen.

Aber ich lies die Fragen zu und lies sie dort stehen und nahm mich selber ernst. Denn wenn es so einfach wäre, einfach nur ein Buch zu jedem Thema zu lesen, dann wäre es ja nicht so schwierig. Und meine größte Angst war, dich dabei zu verlieren. Nicht mein Konzept, nicht das Konstrukt – aber dich. Denn ohne dich und diese Beziehung wollte ich nie wieder leben. Das hatte ich versprochen und das meinte ich auch immer noch so. Denn das was du meinem Herzen gegeben hattest, das hatte mir vorher niemand so gezeigt.

Und hier sind wir heute. Viele Fragen sind geklärt, viele einfach mit der Antwort: „Das weiß ich nicht genau, aber heute würde ich so entscheiden:…“ Und ganz viele Fragen haben Antworten, bei denen ich in meiner früheren Welt vielleicht Menschen den Glauben innerlich aberkannt hätte, wenn sie diese mit mir geteilt hätten. „Das sei doch ganz klar anders“ hätte ich überheblich und ängstlich gedacht – denn da war immer die Angst, was wäre wenn sie recht hätten und was wenn mein System bröckelt? Was, wenn ich dich verliere?

Es ist gebröckelt, vieles war morsch und musste endlich weg! Aber oh wow, was da heute steht, das ist so wundervoll. Denn wir sind immer noch hier. Du mit deiner Decke aus Liebe und Geborgenheit, ich mit meinem Vertrauen und meiner Sehnsucht nach deiner Nähe. Ja, ich habe sie kurzfristig losgelassen, um dich neu zu finden. Und unsere Beziehung hat sich verändert, sie ist gewachsen. Ist viel mehr Zweifeln und Fragen und Unklarheit gewachsen, als ich jemals gedacht hätte. Und sie ist so innig wie eh und je. Und dein liebevoller Blick sagt mir, dass alles okay wird und dass ich nie wieder Angst haben brauche.

Denn du bist mein Gott und du lebst nicht in Konzepten und Theorien, sondern fest in unseren Herzen. Und wir sind immer noch hier.

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Vielen Dank fürs Lesen und Teilen meiner Beiträge.

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Bis bald,

deine Honigdusche

P.s: Ich bekomme immer mal wieder Nachrichten mit Hinweisen zu Rechtschreibkorrekturen. Ich sags euch wie es ist: Wenn ich meine Texte hier mehr als einmal Korrektur lese bevor ich sie veröffentliche, bleiben sie lange liegen und mir vergeht die Freude. Ich weiß darum und ich hab da keine Zeit für 😉 „Better done than perfect“ ist mein Motto dabei und du darfst gern jeden Fehler den du entdeckst als Erinnerung nehmen, dass auch du gut genug bist. :-*

Eine Antwort auf „Wir sind immer noch hier

  1. Hallo, ich möchte heute einfach danke sagen für die wertvollen Texte und heute eben für diesen. So ansprechende Formulierungen, die mich als Leser hineinziehen in den Text und die dahinter stehende Wirklichkeit. Besonders schön: „Du mit deiner Decke aus Liebe und Geborgenheit, ich mit meinem Vertrauen und meiner Sehnsucht nach deiner Nähe.“ Ja, es freut mich, dass die Beziehung zum Ewigen da ist, auch wenn morsches wegbrechen musste und sollte. Danke!

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