Ich habe ein paar Monate lang nichts mehr geschrieben. Das hatte hauptsächlich ganz persönliche Gründe über die ich (noch nicht) schreiben möchte, aber aus denen ich es schlicht und einfach nicht geschafft habe zu schreiben. Ich hatte deshalb zwischendurch viel Zeit übers Bloggen nachzudenken. Und oft ist mir dabei leider die Lust vergangen weiterzumachen.

Ursprünglich war mein Gedanke, dass ich hier einfach Gedanken teile die mich beschäftigen und andere inspirieren können. Ich wollte mein Leben teilen, nicht um mich gut dazustellen, sondern um andere zu ermutigen. Ich wollte ehrlich sein, aber nicht negativ. Ich wollte in meinen Alltag einladen. Ich wollte das schreiben was ich gerne lesen möchte, wenn ich abends nach einem langen Tag auf dem Sofa sitze und Mut schöpfen muss um auch den nächsten Tag nicht einfach zu überstehen – sondern um wirklich zu leben!

Denn ich bin überzeugt, dass auch unser Alltag wert ist richtig gelebt zu werden! Ich glaube, dass es wichtiger ist was in uns und mit uns passiert während wir Dinge tun, und nicht so wichtig ist was wir tun, wer es sieht und wer Beifall klatscht. Ich glaube, dass alles einen Sinn und ein Ziel hat. Und, dass ich und du hier wo wir leben einen Sinn und ein Ziel haben und, dass dieses Leben es wert ist gelebt und nicht nur überlebt zu werden! Deshalb wollte ich schreiben.

Doch kurz nachdem ich mit dem Bloggen begann, eröffnete sich mir gefühlt die ganze weite Szene des Bloggens. Und ich stellte fest, dass es weniger als erwartet eine Welt der Worte, Inspiration und Gedanken ist, sondern sehr häufig ein Business für Konsum, Selbstverwirklichung und Selbstdarstellung. In mir wuchs die Vermutung, dass ich das hier nie wirklich gut machen werde, wenn ich nicht mit auf dieses Pferd aufspringe. Ich müsste täglich auf Instagram posten was ich bei IKEA gekauft habe, welche kleine Boutique für Kinderkleidung ich entdeckt und leergeshoppt habe und wo ich den besten Café und Kuchen in Hamburg finde. Und ich liebe alle diese Sachen, ich lese sie auch mal gerne, finde schöne Dinge auch schön – aber das ist einfach nicht mein Leben!

In meinem Leben kaufe ich Kinderkleidung im Seconhand-Laden. Zu IKEA gehe ich gerne, aber versuche eben gerade nicht alles zu kaufen was ich in dem Moment schön finde. Ich gehe gerne Café trinken. Doch oft genieße ich es, wenn ich mal eine ruhige Minute mit meiner Freundin habe, einfach mit ihr zu reden und den Kuchen zu essen, anstatt ihn zu fotografieren.

Oh, ich vermute ich mache das nicht richtig mit dem Bloggen!

Und trotzdem habe ich mich ganz neu entschieden weiterzumachen. Ich will zurück zu meinen ursprünglichen Gedanken. Ich will schreiben damit es anderen gut geht. Ich will es zumindest versuchen. Denn ich bin immer noch überzeugt, dass auch unser Alltag wert ist richtig gelebt zu werden! Ich glaube, dass es wichtiger ist was in uns und mit uns passiert während wir Dinge tun, und nicht so wichtig ist was wir tun, wer es sieht und wer Beifall klatscht. Ich glaube, dass alles einen Sinn und ein Ziel hat. Und, dass ich und du hier wo wir leben einen Sinn und ein Ziel haben und, dass dieses Leben es wert ist gelebt und nicht nur überlebt zu werden! Deshalb schreibe ich. Weiter.

Und das gute beim Bloggen ist ja: Niemand muss es lesen. Wer hier auf honigdusche landet, der ist hier ganz freiwillig. Wie schön, dass du da bist!

Auf der facebook-page von Honigdusche werde ich in den nächsten Tagen einige Blogs teilen die ich mag und gerne lese. Vielleicht hast du ja auch Lust ein paar von Ihnen kennen zu lernen. Und dann geht es hier auch wieder los, denn ich werde wieder bloggen! Einfach so wie ich will.

No one can whistle a symphony. It takes an orchestra to play it. Halford E. Luccock

 

3 Antworten auf „Warum ich nicht bloggen will und es doch tue.

  1. sehr schön! Ich sehe das genauso! Ich schreibe auch gerne, um Menschen zu motivieren und zu inspirieren… Doch ich hab auch bemerkt, dass so eine Art Druck entsteht, immer was posten zu müssen, um ,,bemerkt“ zu werden. Doch darum geht es nicht beim Schreiben. Es geht darum, Menschen mit der Kraft des Schreibens zu inspieren und zu motivieren. Ich möchte, dass der Mensch sich durch meine Texte frei fühlt und sich für den Alltag mit Inspiration und Kraft auftankt. Ich finde deine Texte so schön! Mach weiter so, auch wenn du nicht jeden Tag etwas postest, deine Texte allein, sie zu lesen, ist eine Bereicherung für das Herz! Danke !

    God bless you.

    Petra

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  2. Schön, du hast so recht damit. Und das sage ich obwohl ich gerne meinen Kuchen und schöne Kinderkleidung fotografiere 🙂

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